Duplicate Content und Googles Webmaster Quality Guidelines
Duplicate Content ist eine Begrifflichkeit, die im Internetmarketing und SEO-Bereich mit manchmal sehr unklaren Befürchtungen herumgeistert. Gerade darüber, ob und für welche Art von Duplicate Content Google eine Penalty verhängt, wird angeregt diskutiert. Wenn auch die Befürchtungen teilweise nicht begründet sind, möchte verständlicherweise niemand von einer Abstrafung durch Google betroffen sein. So zeigt sich nämlich beispielsweise am Fall von BMW aus dem Jahr 2006 sehr konkret, wie Duplicate Content und schlechte SEO auch autoritären Internetauftritten schaden können. Am Umgang von Google mit dem Automobilriesen lassen sich über den effektiven Umgang mit der Suchmaschine wichtige Schlüsse ziehen.
Am Fall Google vs. BMW ist zunächst einmal wichtig zu erwähnen, dass es sich weniger um das Kopieren oder den Missbrauch von Inhalten, sondern um eine manipulative Weiterleitung auf die Website des Automobilkonzerns handelte. Im Aufbau der Unternehmenswebsite waren 2006 mehrere „doorway pages“ eingepflegt, die letztlich auf vollkommen andere (oder alle auf dieselbe Seite) weiterleiteten. Diese Seiten, welche als reine Fassade dienten, verfügten über eine hohe Textdichte und optimierte Verteilung von Keywords für ein gutes Google Ranking. Diese Schlupflöcher verwiesen direkt auf andere Seiten der BMW-Website, die aus deutlich weniger Text und mehr Bildern bestanden. Die Zielseiten waren optisch eingängiger und schöner anzuschauen, lieferten jedoch gleichzeitig eine viel schwächere SEO-Kompatibilität. Somit fand nach Googles Ansicht eine direkte Manipulation der Suchmaschinenfunktion und der suchenden Nutzer statt, weswegen das Unternehmen die BMW-Webseite auf seine Blacklist setzte.
Der Grund für die Sperrung war im Endeffekt eine Verletzung der Webmaster Quality Guidelines von Google. Die Website von BMW enthielt Content in einer Struktur, die Suchmaschinenergebnisse absichtlich manipulierte und zu repetitiven Inhalten weiterleitete. Bei diesen Richtlinien geht es nicht zwingend nur um duplizierte oder mehrfach verwendete Inhalte, sondern auch um deren Aufbau und Verwendung. Duplizierte Inhalte, die direkt von anderen Webseiten übernommen werden, führen zu Abstrafungen. Auf die Unterschiede verschiedener „Arten“ von Duplicate Content verweist Google regelmäßig in Blogartikeln. Die Verwendung von manipulativem Duplicate Content lohnt sich nicht und wird auch von Großunternehmen nicht toleriert – dies zeigt dieses Fallbeispiel anschaulich.